Wer als Hobbygärtner Freude am Anbau von eigenem Obst und Gemüse hat und dies als erfüllende Freizeitbeschäftigung ansieht, fragt meist nicht besonders danach, ob sich der Anbau auch finanziell lohnt. Hobbies kosten nun einmal Geld, warum sollte das beim Kleingarten anders sein? Und die Supermärkte bieten ja alles so billig an, da kann man doch als Hobbygärtner nicht mithalten, oder?

Nun, das kommt darauf an, wie man den Garten generell bewirtschaftet, wie man die für die Pflege des Gartens nötige Arbeitszeit betrachtet, sowie darauf, womit man die Produkte seines Gartens vergleicht. Als Kleingärtner wird man die Arbeitszeit normalerweise unter „Hobby“ verbuchen, als sportliche Aktivität an der frischen Luft, als sinnvolle und befriedigende Tätigkeit, und wird sich dafür außer Pacht und Vereinsbeitrag keinen weiteren Stundenlohn anrechnen. Bezüglich der generellen Bewirtschaftung wollen wir hier von einem Kleingarten ausgehen, der der sogenannten „Drittelregelung“ folgt, also jeweils etwa ein Drittel der Gartenfläche für den Anbau von Obst und Gemüse, als Zierfläche für Blumen sowie als Erholungsfläche mit Rasen und Gartenlaube nutzt. Der Garten des Verfassers soll hier einmal als Beispiel dienen:

Dieser Garten hat bei einer Fläche von 510 m² eine Beetfläche von ca. 90 m² für den Anbau von Gemüse, Erdbeeren und Kartoffeln. Hinzu kommen etwa 50 m² für Beerensträucher und ebenfalls 50 m² für Obstbäume, sowie ein Gewächshaus von 6 m². Insgesamt also 196 m², gut ein Drittel der Fläche.

Auf diesem einen Drittel wurde im letzten Jahr so einiges angebaut. Manche Beete wurden neben der Hauptfrucht für den Anbau einer weiteren Früh- oder Spätkultur genutzt oder in Mischkultur bepflanzt. Nicht alles war dabei in gleichem Maße erfolgreich, manches musste aufgrund der Trockenheit im Juli auch gänzlich aufgegeben werden, so z.B. die Kohlgemüse. Trotzdem konnte vieles geerntet werden:

Insgesamt waren es über 120 kg Gemüse, 21 kg Kartoffeln, 68 kg Obst sowie viele Stück Salat, Kohlrabi, Zuckermais und Radieschen:

Vergleicht man diese Ernte mit im Supermarkt eingekauftem konventionell angebautem Obst und Gemüse, kommt bereits eine beachtliche Summe von 550 Euro zusammen. Da im Beispielgarten auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet wurde, kann auch mit den Preisen für Bio-Obst und -Gemüse verglichen werden, was die Summe nahezu verdoppelt. Abzüglich der Kosten für Saatgut und Pflanzkartoffeln sowie der Kosten für Pacht, Vereinsbeitrag und Strom (etwa 80 Euro) bleiben somit ca. 1000 Euro, mit denen unser Hobby die Haushaltskasse entlastet! Man kann also durchaus sagen, dass ein Kleingarten auch finanziell ein lohnendes Hobby ist.