Rechtzeitig zu unserem Baumschnittkurs am 22.2. hatte das Wetter auf Vorfrühling umgestellt, so dass wir uns dieses mal bei Sonnenschein und milden Temperaturen den Bäumen widmen konnten. Es waren 16 Kleingärtner aus 5 Vereinen mit dabei, die unter fachkundiger Anleitung unserer Trainer Henrike und Peter verschiedene Obstbäume wieder in Form brachten.
Los ging es mit etwas Werkzeugkunde, zum Umgang mit der Baumschere und deren Pflege. Danach ging es „an die Bäume“. Zuerst war ein etwa 10 Jahre alter Apfelbaum an der Reihe, der ursprünglich als Spindel gepflanzt wurde und bereits über Jahre in die pflegeleichtere Form eines Viertelstammes erzogen wird. An diesem Beispiel konnten unsere Trainer sehr anschaulich erklären, durch welche Schnitt-Techniken eine regelmäßige Ernte gefördert und ein übermäßiger Austrieb gebremst werden kann.

Das zweite Testobjekt war eine ca. 5 Jahre alte Pflaume, die einige Jahre nicht beschnitten wurde. Hier musste zuerst der künftige Leitast ermittelt werden, der die Spitze des Baumes bildet und die Höhe der weiteren Triebe festlegt. Es konnte hier sehr schön die sogenannte Saftwaage demonstriert werden, also das Einkürzen gleichrangiger Triebe auf dieselbe Höhe. Alle Teilnehmer konnten selbst Hand anlegen und das Gelernte beim Rückschnitt anwenden. Am Ende entsprach der Pflaumenbaum wieder dem alten Gärtnersprichwort, wonach „eine Krähe durch den Baum fliegen können muss“.

Weiter ging es mit einer ebenfalls ca. 5 Jahre alten Sauerkirsche. Nachdem bisher meist auf Auslage geschnitten wurde, um die Bildung von Fruchtholz anzuregen, konnte hier auf die Besonderheiten von Sauerkirschen eingegangen werden. Diese neigen ohnehin zur Bildung langer, sich nach unten neigender Triebe, so dass auch steilere Zeige beim Rückschnitt stehen bleiben können. Auch hier wurden die nach innen wachsenden Zweige am Astring entfernt und konkurrierende Triebe beseitigt.

Den Abschluss bildete ein alter Apfelbaum, der vor Jahren das letzte Mal beschnitten wurde und der neben den bekannten, schlecht verheilenden „Huthaken“ auch einige abgestorbene Äste hatte. Henrike und Peter konnten uns an diesem Beispiel zeigen, wie die Rettung eines solchen Baumes versucht werden kann. Am Ende sah auch dieser Obstbaum wieder erstaunlich gut aus. Durch den kräftigen Rückschnitt wird ein stärkerer Austrieb gefördert, der in den Folgejahren zum weiteren Aufbau der Krone genutzt werden kann.


Nach drei sehr informativen und unterhaltsamen Stunden gab es jede Menge Applaus für unsere beiden Trainer, sowie den Wunsch, auch im nächsten Jahr wieder eine Schulung anzubieten. Ein großes Dankeschön für die ehrenamtliche Durchführung unserer Baumschnittschulung kam auch vom Stadt- und Kreisverband Weimar der Kleingärtner, der außerdem Gutscheine für unsere Baumschnittexperten beisteuerte.